Notizen am Rande

O-Ton: "Das war ja jetzt DIE Gelegenheit... Endlich einmal sehen, wie so ein Weißer unten herum ausschaut... und wie macht er das, wenn er auf Toilette geht. Per Zeichensprache zeigte ich: ´haut ab´, das verstanden sie auch und sie hielten Abstand...

So lange, bis ich die Hose herunter lies. Da wussten sie: ´Ha, jetzt ist er harmlos, jetzt kann er uns nichts tun´"

DER Klassiker:
12776 km......... 90 Plattfüße........ 7 Verhaftungen........ 1 mal unter Gewehrfeuer

12776 km legte Carsten Schmidt während seiner abenteuerlichen (Tor)tour durch den faszinierenden Kontinent zurück. Nach dem gemütlichen Start im uralten Kulturland Ägypten (Mit der Taschenlampe allein in einer frei zugänglichen Grabkammer der Alten Reiche, den Totenschädel in der Hand haltend) ging es 400 km durch die Nubische Wüste, querfeld, ohne Straßen. O-Ton: "Die ersten 20 km begleiteten mich noch die Geier, flogen mit ein Stück voraus, warteten, immer nach dem Motto: Na, wie lang´ dauert es denn noch?" . Die Wahl des Verkehrsmittels bewirkte nicht nur einen besonderen Kontakt mit der Bevölkerung, Einblicke in Natur und Alltagsleben der jeweiligen Länder, wie sie normalen Reisenden verborgen bleiben. (Wir begleiten Frauen auf der Heuschreckenjagd) Manches Mal erwies sich diese Nähe auch als nachteilig: Im Südsudan und dem Norden Ugandas herrschte Bürgerkrieg! Ende der 80er in einer Welt ohne Internet, ohne Handy, ohne GPS bot dies besondere Herausforderungen: Welche Grenzübergänge sind möglich, welche Gebiete sind gerade umkämpft, wie umgeht man sie? So waren die Begegnungen unterwegs von kaum vorstellbaren Originalität, aus der sich unzählige bedrohliche, oftmals aber auch abstrus-witzige Situationen ergaben. Ganze Dörfer versammelten sich um den erstaunlichen Reisenden, betrachteten neugierig jede Handlung; begleiteten den Weißen schließlich sogar in den Busch bei seinen Toilettengängen. Während er die Hose herunterlies und sich hinhockte bildete sich ein Kreis um ihn und die Menschen diskutierten ungeniert und angeregt über das , was sie dabei sahen... O-Ton: "Das war ja DIE Gelegenheit... Endlich einmal sehen wie so ein Weißer unten herum ausschaut... und wie macht er das, wenn er auf Toilette geht. Per Zeichensprache zeigte ich: ´haut ab´, das verstanden sie auch und sie hielten Abstand. So lange, bis ich die Hose herunter lies. Da wussten sie: ´Ha, jetzt ist er harmlos, jetzt kann er uns nichts tun´"

Weiter ging es durch Kenia, Tansania, Malawi, Sambia, Simbabwe, bis er nach einem halben Jahr Fahrt schließlich in Südafrika am Kap der guten Hoffnung sein Abenteuer glücklich beendete. Kurzbilanz: über 90 Plattfüße, sieben Verhaftungen, einmal mit Schnellfeuergewehren unter Beschuß genommen.

300 Dias werden in Überblendtechnik gezeigt, teilweise mit originaler oder landestypisch adaptierter Musik unterlegt. Original-Tondokumente und die äußerst lebendige Vortragsweise lassen das Gefühl aufkommen, die Erlebnisse mit Carsten Schmidt wirklich zu teilen.