Neuigkeiten:
Langsam nähert sich die Saison 2003 / 2004..... So stand hier noch, als die Saison bereits beendet war. Allen Unkenrufen und dem berüchtigten Schröderzitat zum Trotz: Als Nebenjob ist der Lehrerberuf nicht geeignet.
Immerhin gelang es, den Kongo-Vortrag mit Erfolg in 11 Städten zu halten und auch sonst produktiv zu sein, siehe Shop (Beispiel Video-DVD). An dieser Stelle noch einmal meinen Dank für die positiven Rückmeldungen durch das Publikum: Sie sind Ansporn zu weiterer Tätigkeit. Schön auch zu erleben, dass die Vorträge vergleichsweise gut besucht sind, und dies, obwohl ein Berliner "Kollege" in mehreren Städten die Plakate abriß.
Dieses Jahr werde ich - ein Wunder, wie Freunde sagen - weitestgehend in Deutschland verbringen. Immerhin komme ich so dem Rat von Freunden nach, meine "alten" Reisen noch etwas aufzubereiten - stauen sich doch nun schon von 4 Reisen Dias an, die weitgehend unsortiert und in einem Fall noch ungerahmt sind. Naja, und dann plane ich ja an einer etwas längeren Reise, Stichwort Freijahr.
Nach dem Streß von Vorträgen und Schule waren die Osterferien ein wahrer Segen. Ein paar besinnliche Tage, auch eine Chance an längst vergangene Reisen zu denken... wie jene nach Norwegen, die zeigt, dass das Abenteuer (fast) vor der Haustür liegen kann.
Abenteuer Skandinavien
Wintersemesterferien. Es gibt fast keinen Schnee in Deutschland. Darum gibt es billige Skier. Die Gelegenheit. Ich griff zu. Doch was macht man mit Skiern, wenn es keinen Schnee gibt? Man verreist. Nach Skandinavien. Denn dort gab es laut Wetterbericht Schnee. Und bei Minus 20 °C sollte er auch nicht in den nächsten Tagen schmelzen.
Was gehört zu einer guten Vorbereitung? Der Körper sollte sich auf die wesentlichen Strapazen einstellen. In diesem Fall sicher die Kälte. Also: Dauerlauf barfuß und Schwimmen in der Hunte.
Neben passender Kleidung und einem guten Schlafsack hat man
als Mann gute Möglichkeiten, sich gegen die Kälte zu isolieren....
(Daneben der Versuch, die Isolierung zu ästhetisieren...)
In Skandinavien zeigt sich nun, dass es in der Tat andere Schneemengen gibt als in Deutschland....
Kunstwerke werden erschaffen...
... und Sondermüll entfernt.
Dann wird es verwirrend.... zu viele Schilder...
Aber ich wollte ja ohnehin querfeldein. Es ist ein fantastisches
Gefühl, jungfräulichen Schnee zu durchqueren, aber auch nicht ganz
so einfach. Tief sinke ich in den Schnee ein, muß mich gegen erheblichen
Widerstand vorarbeiten. Von der Kälte ist kaum etwas zu spüren; sehr
schnell schwitze ich. Damit ich nicht in den nassen Klamotten nachts echte Probleme
bekomme ziehe ich die Jacke bald aus. Eine Idee.... vielleicht geht es ja zu
Fuß doch einfacher, als mit den dummen Skiern?
Keine gute Idee....
Einfach war es, den Skispuren auf dem Grenzfluß zwischen Finnland und Schweden zu folgen, oder auf den eigenen Spuren ein Stück weit zurück zu gehen. Vermutlich wären Schneeschuhe die beste Lösung, wenn man allein geht. Skier sind natürlich dann von Vorteil, wenn man zu mehreren unterwegs ist. Der erste, der die Spur legen muß, hat zwar echte Arbeit, aber die Nachfolger kommen recht komfortabel voran.
Schließlich die erste Nacht im Freien. Um das Zelt aufzubauen
wälze ich mich auf dem Schnee: So wird er fester. Dann hinein, Reisverschluß
zu, Kleidung aus, hinein in den Schlafsack. Nach wenigen Sekunden wird aus der
Kühle eine kuschelige Wärme. Das Abendessen wird verdaut, es ist noch
vergleichsweise warm (vielleicht Minus 15 °C). Nachts wird die Körperhaltung
unbequem: Mein Hintern rutscht tiefer und tiefer. Hier ist die Stelle, wo sich
der Körper auf den Schnee preßt. Der Schlafsack isoliert schlechter,
der Schnee schmilzt, ich sacke ein. Im Schlaf produziert der Körper weniger
Wärme, aber die Umgebungstemperatur sinkt: 25 Grad unter Null, wie ich
später erfahre. Doch der Schlafsack ist gut. Es ist zwar kühl, insbesondere
am Hintern, aber - nachdem ich die Hose wieder anziehe - nicht richtig kalt.
Das Trinkwasser , obwohl in einer Isokanne, wird mit jedem Schluck kühler.
Einen Teil fülle ich in eine Plastikflasche, die ich mit in den Schlafsack
nehme. Auch dieses wird kühl, aber zumindest ist es trinkbar. Der Rest
in der Thermoskanne gefriert.
Am nächsten Morgen zeigt der Benzinkocher, was Qualität
ist: Nach kräftigem Pumpen funktioniert er einwandfrei. Gaskocher würden
bei diesen Temperaturen versagen. Schnee für den Morgentee ist schnell
geschmolzen. Schwieriger ist die Zubereitung der Frühstückseier: Sie
sind natürlich auch gefroren. Aufschlagen geht zwar, aber sie lassen sich
nicht schälen. Also landen sie erst einmal komplett in der Pfanne. Die
Schalen entferne ich, nachdem die Eier geschmolzen sind.
Das Zelt hat sich fast von alleine abgebaut: Von dem frisch gefallenen Schnee wurde es zumindest etwas zusammengedrückt.
Trotz aller Strapazen: Das Naturerlebnis ist einmalig, und die Begegnungen mit Rentieren sind etwas Besonderes.
Am Polarkreis (Ein kleiner Sprung für die Menschheit, doch ein großer für mich...) trifft man den Weihnachtsmann: Hier ist sein Zuhause, hier sammeln die Wichtel Weihnachtswünsche aus aller Welt, hier werden Geschenke verpackt und verschickt... das alles natürlich unter der Aufsicht von unzähligen Reisegruppen aus aller Welt. Wie in Heidelberg finden sich auch hier mehr Japaner als Einheimische....
Dann auch für mich ein etwas touristischeres Programm:
Mit dem Bus geht es weiter nach Norden. Ich unternehme den Versuch einer Abfahrt
mit Langlaufskiern, zudem die erste Abfahrt meines Lebens.... Ski heil, immerhin
weder Hals- noch Beinbruch. Trotzdem ein Sturz, die Bindung fliegt heraus...
.... Wo ist sie nur????
Die Bindung blieb verschwunden. Dummerweise gab es auch in Deutschland keinen Ersatz mehr: Nun habe ich ein paar Langlaufskier und Skischuhe, kann aber beides nicht benutzen, da ein Metallteil im Wert von einen Euro nicht mehr produziert wird... und die Skischuhe nicht mehr zu heutigen Bindungen passen... Die Probleme einer Wegwerfgesellschaft. (Nein, das ganze war keine Ausrede, um von nun an bequem mit dem Bus fahren zu können...)
Nun, ein Bus brachte mich jedenfalls bis Hammerfest, und von
dort per Flieger zurück nach Oslo. Für die Luftbilder gab es seitens
einer Stewardess erst mißtrauische Blicke, dann einen Tadel und Platzverweis:
Immerhin war noch die Zeit des Kalten Krieges und der Verdacht der Spionage
lag nicht soooo fern... Der Vorteil Europas ist aber
immerhin, dass ich auf DIESER Reise NICHT verhaftet wurde....
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